Heimatverein
Gräfenhausen-Schneppenhausen e.V.
Turmbau Gräfenhäuser Schloss



Neuigkeiten...


Im nächsten Jahr - also 2014 - soll der Turmbau renoviert und umgebaut werden.

Das liest sich so:  Artikel im Darmstädter Echo vom 23.01.2013

 

 

 


Der momentane Zustand des denkmalgeschützten Gebäudes ist beklagenswert..

 

 

 


Der Turmbau, das älteste weltliche Gebäude Gräfenhausens, soll nach einstimmigem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom Juli 2009 (!) saniert werden. Bei einem Gespräch mit der KIS im November 2011 durfte der Heimatverein seine Wünsche und Vorschläge hinsichtlich der Turmbausanierung vortragen.


Die Stadtverordnetenversammlung wurde daraufhin informiert über die vorgesehenen Planungen für 2012. Ob und wie weit diese inzwischen gediehen sind, ist dem Heimatverein leider nicht bekannt. Währenddessen zerfällt das historische Sandsteinportal immer mehr.

 


 



Über den Treppenturm am Ohlystift

Das Ohlystift in Gräfenhausen ist heute Altersheim, ursprünglich war es aber gebaut als Wasserburg, die später in ein Schloss umgebaut wurde. Die Burg war Reichslehen, unterstand also direkt dem Kaiser. Mit dem Dorf Gräfenhausen, das ein Lehen des Bischofs von Würzburg war, hatte sie nur den Besitzer gemeinsam. Besitzer waren die Herren von Heusenstamm, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts umfangreiche Umbauten und Verbesserungen vornahmen. Der älteste noch heute erhaltene Teil, der aus dieser Zeit stammt, ist der Treppenturm des ehemaligen Hofhauses. 

Über der Tür zeigt er das Wappen seiner Erbauer. Die Inschrift lautet: "Hans Henrich von Heusenstamm und Margreta von Kronberg 1555".

Der Turm wurde also im Jahr 1555 fertiggestellt und hat schon einiges überdauert, z. B. den 30jährigen Krieg, als am 13. November 1639 etwa 200 Reiter der bayrischen Armee das Vorwerk des Schlosses überfallen und geplündert haben. Auch 1819, als Teile des Schlosses auf Abbruch verkauft wurden und das Hofhaus, zu dem der Treppenturm den Zugang bildete, versteigert wurde.

Erst 1889 wurde wieder ein zweistöckiges Gebäude angebaut. Damals richtete die Stadt Darmstadt eine Fürsorgeanstalt für verwahrloste, leiblich und sittlich gefährdete Kinder ein.

Eine alte Gräfenhäuserin berichtet, dass ihre Mutter erzählte, in der Zeit vor dem 1. Weltkrieg habe der Treppenturm auf seinem Dach eine Wache gehabt. Die Wächter seien schwarz gekleidet gewesen. Sie hätten aber einen roten Helm getragen und keine Schuhe angehabt, sondern die Füße mit schwarzen Fußlappen umwickelt, die an den Gamaschen befestigt wurden. Ob die Wächter großherzogliche Soldaten waren, die die Fürsorgezöglinge bewachten? Auch war die Turmspitze mit einer Fahne geschmückt. Im 2. Weltkrieg war ein Beobachtungsposten auf dem Dach untergebracht. Die heutige Dachform erhielt der Turm erst nach dem Krieg.

  


 

Ein Turm im Dornröschenschlaf

Mit seinen nun 455 Jahren ist der Treppenturm hinter dem Ohlystift das älteste weltliche Gebäude im Bereich Weiterstadt. In Gräfenhausen ist nur noch der Kirchturm älter, der aus dem 12. Jahrhundert stammt.

Der ursprüngliche Sinn und Zweck des Schlossturms war es, einen bequemen Treppenzugang zum angrenzenden Hofhaus zu bieten. Diesen Zweck hat er auch bis heute getreulich erfüllt, wenn auch das Hofhaus zwischenzeitlich einem neueren Bau aus dem Jahr 1889 weichen musste. Nur in den Weltkriegen wurde der Turm zweckentfremdet, als seine Spitze zum Ausguck umgebaut war.

Leider nagte immer mehr der Zahn der Zeit an Treppenturm und Hofhaus, weil jahrelang niemand Verwendung dafür hatte.

Das änderte sich erst 2004, als Ötzi, der Eiszeitmann, nach Gräfenhausen kam. Das Erdgeschoss wurde renoviert und der Heimatverein Gräfenhausen-Schneppenhausen konnte zahlreichen Besuchern die Wanderausstellung in einem angenehmen Umfeld präsentieren. Seitdem bietet der Heimatverein regelmäßig Ausstellungen im Hofhaus an. Ein Novum in diesem Jahr war die sehr gut besuchte Ausstellung Weiterstädter Künstler im Sommer 2010. Ebenfalls ein Renner war die Ausstellung im September zum Nachdenken und Mitmachen. Dieses Angebot nahmen auch zahlreiche Schulklassen wahr.

Leider ist der Rest des Gebäudes in einem schlechten Zustand. Die Fenster sind teilweise undicht, so dass Nässe hereindringt, und es gibt keine Heizung. Die Toiletten im Keller sind nicht benutzbar, die Kellerwände feucht.

Das Portal des Treppenturms ist aus Sandstein gefertigt, von dem große Stücke abblättern, der Außenputz bröckelt immer mehr ab.

Weil auch alles unter Denkmalschutz steht, haben die Stadtverordneten vor über einem Jahr die Sanierung beschlossen. Es folgten eine erste Bestandsaufnahme mit einem Maßnahmekatalog des Architekten. Vertreter aller Fraktionen besichtigten Treppenturm und Hofhaus und nun gab es eine Debatte im Stadtentwicklungsausschuss zum weiteren Vorgehen.

Karin Klingler, die Vorsitzende des Heimatvereins Gräfenhausen, hatte Gelegenheit, die Ansichten des Heimatvereins vorzubringen. Sie übergab dem Ausschussvorsitzenden Lutz Köhler Vorschläge zur Nutzung des Gebäudes sowie eine Unterschriftenliste mit etwa 200 Unterschriften. Diese Liste enthält die Unterschriften von Mitbürgern aus Gräfenhausen und den anderen Weiterstädter Ortsteilen, die eine Erhaltung von Turm und Hofhaus und eine Nutzung als Museum befürworten.

Für das kommende Jahr 2011 beschloss der Ausschuss, das Sandsteinportal und die undichten Fenster sichern zu lassen. Auch sollen die Kosten für mehrere Sanierungsvarianten ermittelt werden.

Wenn dann noch die Finanzierung gesichert wird, kann Dornröschen endlich aufwachen.

Karin Klingler

 




 

Die Rede von Karin Klingler,
1. Vorsitzende des Heimatvereins,
vor dem Bauausschuss am 29.11.2010

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

erst einmal möchte ich einen eventuellen Irrtum richtig stellen:

Der Heimatverein Gräfenhausen/Schneppenhausen setzt sich für den Erhalt des historischen Turmbaus mit anschließendem Hofhaus ein – unabhängig davon, ob der Verein einen späteren Nutzen davon hat oder nicht. Wir können auch damit leben, wie die jetzige Situation ist.

Wir ja, aber nicht der Turmbau!

Es handelt sich hier nicht um ein x-beliebiges altes Gemäuer, sondern der Turmbau ist mit seinen nun 455 Jahren das älteste weltliche Gebäude nicht nur Gräfenhausens, sondern der Gemeinde Weiterstadt. Eventuell sogar der noch weiteren Umgebung. Die Frage, ob Sanierung ja oder nein dürfte gar nicht gestellt werden, allenfalls wie bald und in welcher Form eine Sanierung erfolgt.

Wir haben in diesem Jahr während unserer zwei Ausstellungen und zu einigen anderen passenden Gelegenheiten eine Unterschriftenliste ausgelegt. Fazit: Nahezu jeder, der angesprochen wurde, hat auch unterschrieben und wünscht die Erhaltung des Gebäudes. Dabei handelt es sich nicht nur um Vereinsmitglieder oder nur um Gräfenhäuser, sondern wir haben Besucher aus dem ganzen Bereich Weiterstadt. Die Liste werde ich ihnen nachher gerne übergeben.

Dringend notwendig

 

und eigentlich nicht mehr aufschiebbar ist die Sicherung des Eingangsportals vom Turm. Der Sandstein bröckelt immer mehr ab, und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis hier unwiederbringlicher Schaden eingetreten ist.

Ebenso dringend ist die Renovierung der Fenster im angrenzenden Hofhaus. Selbst einige der in 2004 gestrichenen Fenster im Erdgeschoss sind undicht geworden. In den darüber liegenden Stockwerken (1. Stock und Dachgeschoss) sieht es noch schlimmer aus. Hier sind die Fenster bestenfalls in der Nachkriegszeit das letzte Mal gestrichen worden. Auf der Wetterseite regnete es schon seit Jahren zum Fenster herein, erst auf Betreiben des Heimatvereins wurde eine herausgefallene Scheibe provisorisch durch eine Hartfaserplatte ersetzt (vor etwa einem Jahr). Diese Arbeiten sollten auf jeden Fall noch in 2011 erledigt werden.

Nutzung

Eine Sanierung des denkmalgeschützten Gebäude-Ensembles ohne spätere Nutzung ist natülich nicht einsehbar.

Der Heimatverein schlägt deshalb schon seit Jahren vor, hier ein Museum einzurichten. Genügend Gegenstände sind vorhanden, hier ein "Museum der Erinnerungen" anzubieten. Eine Dauerausstellung mit genügend Platz, Schulklassen etwas vorzuführen, bietet sich für den 1. Stock und das Dachgeschoss an.

Das Museum sollte natürlich der Stadt zugehörig sein, die Einrichtung und den Betrieb durch den Heimatverein bieten wir an. Es gibt in der Umgebung mehrere Beispiele, wie diese mehr oder weniger enge Zusammenarbeit funktionieren kann.

Eine zusätzliche allgemeine Nutzung von Keller und Erdgeschoss ist ebenfalls denkbar. Wenn die Toilettenanlage im Keller eingerichtet würde, dann könnte sie auch genutzt werden bei Veranstaltungen im großen Saal des Erdgeschosses und im Schlosshof (z.B. Sommerfest des Ohlystifts).

Als Veranstaltungen im Erdgeschoss wären denkbar:

wechselnde Ausstellungen, musikalische Angebote anderer Vereine, kleinere Familienveranstaltungen wie z.B. Geburtstagskaffee von Ohlystiftbewohnern oder der Empfang von auswärtigen Besuchergruppen.

Wie wir uns die Nutzung genauer vorstellen, finden sie in der verteilten Anlage.

Kosten - Einsparmöglichkeiten

Es gibt einen aufgestellten Kostenplan, in dem 1 Million € Sanierungskosten genannt werden.

Wir vom Heimatverein sind der Meinung, dass es noch verschiedene Möglichkeiten gibt, diese Kosten zu reduzieren.

Ein Beispiel:

für die Turmrestaurierung und Rekonstruktion des Turmhelms sind 150.000 € angesetzt. Vielleicht sollte man den Turmhelm so lassen, wie er jetzt ist, denn sein ursprüngliches Aussehen im Jahre 1555 ist nicht bekannt. Wenn sich dabei 100.000 € einsparen lassen, dann wären es schon 10% der Bausumme weniger. 

Auch eine zeitliche Aufteilung der anfallenden Kosten könnte ich mir vorstellen, wie z.B. auf 4 Jahre verteilt; dann wären es im Durchschnitt nur 250.000 € pro Jahr.

Eine Prioritätenliste für den Erhalt und den Betrieb des Gebäudes finden Sie ebenfalls im verteilten Anhang.

Meine Damen und Herren, mit etwas gutem Willen müsste es doch möglich sein, einen Weg zu finden, wie das älteste weltliche Gebäude erhalten werden kann!




 

 


Geträumte... erträumte...
Aussichten

 

 

 



 

 

   





 


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